Bauchtanz und Beckenboden

„Das Becken mit all seinen Muskeln ist nicht nur die zentrale Stelle in unserem Skelett, sondern auch in unserem Leben als Frau. Aus diesem Wissen heraus ist der Bauchtanz entstanden und hat über Jahrtausende hindurch Frauen gesund erhalten, ihrem Becken Kraft und Lust verliehen und Geburten erleichtert. Es ist der Tanz der Frauen schlechthin.“

(Aus dem Buch „Die innere Kraft der Frau – Beckenboden und Bauchtanz“ von Gaby Mardshana Oeftering)

Die Frauen anderer Kulturkreise haben eine wesentlich niedrigere Senkungsrate und weniger Beckenbodenprobleme als wir westliche Frauen. Sie haben mehr Bewegung, die Hocke als normale Arbeits-, Sitz- und Ausscheidungshaltung und die Frauentänze, die ihr Übriges tun, um die weiblichen Organe gut durchblutet und gesund zu halten. Mit der Ausübung des Orientalischen Tanzes knüpfen wir an diese Erfahrungswerte an und leisten einen aktiven Beitrag zur Gesundung und Gesunderhaltung unseres Unterleibs.

Der Beckenboden spielt dabei eine zentrale Rolle. Büßt er seine Elastizität aus verschiedenen Gründen ein, hat das einen ganzen Dominoeffekt zur Folge: von Senkungen bis zur Inkontinenz. Einbuße an Mobilität und Lebensfreude sind die Konsequenzen. Dabei muss jeder Frau klar sein, dass die typischen beckenbodenrelevanten Probleme nicht naturgegeben sind, sondern fast immer Folge von Entwicklungen, die in die falsche Richtung gingen. Der Bauchtanz ist ein Mittel, das Steuer herumzureißen und neue Lebensmuster einzuüben, die dem Beckenboden zur Gesundung verhelfen oder zunächst eine Entwicklung zu weiterem Schaden verhindern. Die körperliche Aufrichtung im Tanz ist ohne Beckenbodeneinsatz nicht möglich. Darüberhinaus ist der Beckenboden an jeder einzelnen Hüftbewegung beteiligt. Ich kenne Frauen, die ihre Inkontinenz allein durch fleißiges Bauchtanzen überwunden haben und seitdem den Tanz begeistert loben und propagieren.

Bauchtanz kombiniert mit gezielten Beckenbodenübungen und Übungen der mit dem Beckenboden zusammenarbeitenden Muskeln von Oberschenkeln, Po, Bauch, Hüfte und Rücken führt zur Kräftigung und Straffung der Beckenbodenmuskulatur. Bauchtanz bringt Spaß und schenkt den Frauen eine neue aufrechte Haltung – äußerlich und innerlich.

Viele meiner Bauchtanzschülerinnen berichten beglückt, dass sie von ihren Frauenärzten/innen für ihren festen Beckenboden „gelobt“ wurden. Der Beckenboden ist unsere tragende Mitte, unser Kraftzentrum. Diese Kraft zu erhalten und zu pflegen sollte unser oberstes Gebot sein – bis ins hohe Alter hinein. Also tanzt, Schwestern!

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